«An der Sicherheit der Easee Produkte haben wir nie gezweifelt. »
28.03.2024
Nachdem die Marktaufsicht in Schweden ein Verkaufsverbot für einzelne Easee Ladestationen erlassen hatte, prüfte nun auch das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI die Dokumentation der betroffenen Produkte – mit positivem Urteil. Die beiden CEO der simplee AG, der Schweizer Generalimporteurin von Easee-Produkten, nehmen Stellung zum turbulenten letzten Jahr.
Vor gut einem Jahr wurde in Schweden das Verkaufsverbot für Easee Ladestationen ausgesprochen. Wie war jener Moment für euch?
Es war eine sehr surreale Situation, da dieser Entscheid für uns aus dem Nichts kam. Die ersten Tage waren geprägt davon, gemeinsam mit Easee herauszufinden: Was ist überhaupt passiert, und was sind jetzt die richtigen, nächsten Schritte?
Wie seid ihr vorgegangen?
Wir haben unverzüglich die Schweizer Marktaufsichtsbehörde ESTI informiert und einen Schweizer Experten von Electrosuisse beigezogen. Er konnte uns aufzeigen, wie das Regelwerk rund um Produktvorschriften für elektrische Ergebnisse aufgebaut ist und was die Bestandteile einer Produktdokumentation sind. Parallel haben wir mit Easee alle Prozesse aufgegleist, um die Produktdokumentation entsprechend zu überarbeiten.
Wir hatten über Monate hinweg sehr lange Arbeitstage. Aber ehrlich gesagt hat dieser Vorfall unser Team unfassbar zusammengeschweisst und die Beziehung zu Easee zementiert. Wir haben als Team agiert, hatten mit zahlreichen Experten zu tun, die absolute Koryphäen in ihrem Gebiet sind, und wir haben extrem viel gelernt. Rückblickend sind wir sogar dankbar für diese Erfahrung.
Habt ihr je an Easee gezweifelt?
An der Sicherheit der Easee Produkte haben wir nie gezweifelt. Mittlerweile sind in der Schweiz mehr als 40'000 Easee Ladestationen installiert, weltweit sind es mehr als 725'000. Bis dato sind über 175 Millionen Ladungen erfolgt und dank über 40 Sensoren in den Geräten können wir alle sicherheitsrelevanten Daten auswerten. Diese zeichnen ein herausragendes Bild und auch der TÜV SÜD hat die Sicherheit bestätigt. Rückblickend muss man sagen, dass Easee aus unserer Sicht Fehlentscheide getroffen und Stellen mit Menschen besetzt hatte, welche nicht über die notwendige Erfahrung und Expertise verfügt hatten, um die Verantwortung für eine korrekte Dokumentation zu tragen. Viel wichtiger ist jedoch der Umgang mit Fehlern, wenn sie ans Licht kommen. Easee hat die gesamte Organisation umstrukturiert, die Prozesse überarbeitet und die Dokumentation massiv vertieft. Kein Ladeprodukt auf dem Markt wurde je so stark hinsichtlich Sicherheit durchleuchtet wie Easee! Das Resultat ist, dass alle Experten und Prüfinstitute das Produkt nicht nur als sicher bewerten, sondern das Produkt bezüglich Sicherheit
sogar als besonders innovativ betrachten.
Wie waren die Reaktionen des Markts und des simplee Teams auf das Verkaufsverbot?
Das war eine sehr spezielle Erfahrung. Täglich mit Fake News konfrontiert zu sein, ohne dass man wirklich etwas dagegen unternehmen kann, belastet das Nervensystem. Meist waren diese Falschmeldungen nicht absichtlich falsch, sondern von Laien geschrieben, welche die RED- und LVD-Direktiven sowie die zugehörigen Prozesse nicht verstehen. Diese ersten Artikel mit falschen Aussagen wurden dann blind kopiert und gestreut. Zudem: Selbst der schwedischen Marktaufsichtsbehörde Elsäkerhetsverket sind bei der Formulierung ihrer Pressemeldungen Fehler passiert, die sie nach unserem Einschreiten sofort angepasst haben. Dass selbst die Behörde nicht korrekt kommuniziert, machte uns schon grosse Sorgen. Hier haben wir uns offen gesagt oft hilflos gefühlt, da solche unabsichtlichen Kommunikationsfehler krasse Konsequenzen haben können.
Umso mehr berührt uns die überwältigende Unterstützung unserer Partner. Keiner unserer Key Partner hat sich im vergangenen Jahr von uns abgewandt, und auch unser Team hat von der ersten Sekunde an zusammengehalten. Dafür sind wir unserem Team unglaublich dankbar. Wir waren immer überzeugt davon, dass wir diese Krise gemeinsam meistern werden und haben auch entsprechend agiert. Trotz dieses schweren Jahres haben wir weiter Personal eingestellt – 23 neue tolle Menschen sind zu unserem Team gestossen – und auch finanziell konnten wir im Jahr 2023 weiterwachsen.
Die Schweizer Marktaufsichtsbehörde ESTI hat die Dokumentation zu den Easee Ladestationen letzte Woche akzeptiert. Wie geht es weiter?
Das war definitiv der schönste Brief, den wir je bekommen haben. Das ESTI hat uns bestätigt, dass die Dokumentation – auch hinsichtlich Sicherheit – vollständig ist. Wir freuen uns unglaublich auf dieses Jahr und sind wahnsinnig motiviert – so sehr, dass es knistert! Wir können es kaum erwarten, uns voller Energie unserer Leidenschaft zu widmen und mit unserem Team neue tolle Partnerschaften aufzubauen. Jetzt geht’s erst richtig los!